HSHL-Studie zeigt: Trotz Coronakrise bleibt Digitalisierung für KMU schwierig

Forschende der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) untersuchten 2020 den digitalen Kundenzugang bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) vor und während der Coronavirus-Pandemie. Bereits die Ergebnisse einer Befragung aus dem April 2020 zeigten, dass auf KMU ein hoher Anpassungsdruck in Bezug auf Digitalisierung herrscht. Die zweite Befragung offenbart nun, dass mittelständische Unternehmen durch die Coronakrise zwar in die Digitalisierung getrieben werden, der Anschub ist aber weit weniger stark, als angenommen. Die Ergebnisse wurden jetzt im „Digital Marketing Monitor 2021“ veröffentlicht.

Beim „Digital Marketing Monitor 2021“ wurde vorwiegend die Region Ostwestfalen untersucht. Rund 100 Unternehmen nahmen an der Studie im Herbst 2020 teil. Obwohl aktuell der Umbruch im (digitalen) Kontakt für Kunden und Unternehmen massiv ist, haben die meisten Unternehmen nur das allernotwendigste gemacht. Um im Kontakt mit den Kunden zu bleiben, wurden hauptsächlich Videokonferenzen eingeführt. Der Vergleich des Verhaltens vor und während der Pandemie ergab, dass im Wesentlichen keine weiteren Wege im digitalen Kundenkontakt eingeschlagen wurden. Nicht zuletzt deshalb wurden auch überwiegend die Möglichkeiten zur Analyse digitaler Kundendaten nicht genutzt. Der Wegfall von gewohnten und eingeübten Kommunikationsmöglichkeiten, wie zum Beispiel auf Messen, stellt die Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen insbesondere bei der Neukundengewinnung, und dass obwohl es eine Vielzahl von (neuen) digitalen Kundenkontaktmöglichkeiten gibt. „Vereinfacht gesagt: Corona bringt trotz Corona keinen Quantensprung in der Digitalisierung der Mittelständler“, so die Autoren der Studie Prof. Dr. Uwe Kleinkes und Marcel Hildebrand von der HSHL.

Die aktuelle Studie ist Teil des Projekts digital-verbunden.net. Gemeinsam mit den Projektpartnern InnoZent OWL e.V. und der Wirtschaftsförderung Dortmund, beschäftigt sich das Projekt „Digital.Verbunden.“ mit der Vernetzung zwischen Unternehmen und Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. KMU sollen Unterstützung bekommen, um neue Lösungen im digitalen Kundenkontakt anzugehen.

Der Digital Marketing Monitor wird mit Unterstützung der IHK Ostwestfalen und der IHK Lippe durchgeführt und soll im Herbst dieses Jahres erneut starten, um langfristig den Umgang von Mittelständlern mit dem digitalen Kundenkontakt zu untersuchen.

Das Vorhaben „Digitale Kundenschnittstelle“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert.

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